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Gehirnstrukur
Lernen
Individuum
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Begabungen finden und fördern


Empathie
ist die Fähigkeit, sich in die Lage eines anderen zu versetzen, mit ihm mitzufühlen bzw. sich in ihn einzufühlen.

Rizzolatti u.a. haben um die Jahrtausendwende (zunächst bei Affen) spezielle Nervenzellen entdeckt, die eine überraschende
Eigenschaft besitzen: Diese "Spiegelneuronen" werden aktiv, wenn im Körper ein bestimmtes Handlungsprogramm
realisiert wird, aber auch dann, wenn bei anderen diese Handlung beobachtet oder auf andere Weise (z.B. über die Sprache)
miterlebt wird. Wir sprechen von einer Spiegelung, sie passiert simultan, unwillkürlich und ohne jedes Nachdenken. Kindern
machen wir beim Füttern vor, den Mund zu öffnen, da sich dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese den Mund auch
öffnen. Man kann feststellen, dass nicht nur der Ausdruck unserer Mimik, sondern auch die mit ihr verbundenen Gefühle sich
von einem Menschen auf den anderen übertragen können (Zuneigung, Schmerz etc.)
Ohne Frage findet zwischen den Partnern ein Informationsaustausch statt - auf der Basis eines gemeinsamen Signalssystems
mit übereinstimmender Semantik! Innerhalb des gleichen Kulturraums eignet sich der Mensch ein solches
Signalsystem und damit ein Netz von Signalneuronen an, um Bewegungen nachzuahmen als auch Gefühle
nachzuempfinden.
Aber funktioniert das auch bei höheren kognitiven Prozessen ?
Nach meinen Erfahrungen ist die Basis, also das System
von Spiegelneuronen, und damit die Empathiefähigkeit überhaupt bei den Menschen unterschiedlich ("bis zur Gefühllosigkeit")
entwickelt. Und um sich in die Art des Denkens anderer einzufühlen, genügt nicht die intuitive
Analyse des Gegenüber - sie muss auch bewusst und intellektuell erfolgen!

Das ist also nicht so einfach, von einem Lehrer vor einer Klasse von über 20 Schülern kann man das nicht erwarten, aber
beim Arbeiten mit Kleingruppen muss man es zumindest versuchen. Man kann doch auch bei sich immer noch neue
Qualitäten entdecken und entwickeln.

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