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Strategie
Suchfelder
Tests
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Begabungen finden und fördern


Suchfelder

Wir stecken die Felder, auf denen wir die Beobachtungen machen wollen, zunächst sehr
weiträumig ab. Kleinere Clans muss sich dann jeder Suchende - entsprechend der zu
untersuchenden Klientel und seinen eigenen Fähigkeiten - selbst abgrenzen.

Da hohe Intellektualität sich vor allem in der Abstraktionsfähigkeit ausdrückt, schlage
ich als Suchfelder (im obigen Sinne)
Ordnung, Sprache und Mathematik vor.
Fundamental für jegliches Denken und Handeln ist die Ordnung.
Von Anfang an ist es lebensnotwendig, in die durch die Sinne übermittelten Erlebnisse
Ordnung hineinzubringen und innerhalb der geordneten Elemente Zusammenhänge, d.h.
eine Gesetzlichkeit, zu erkennen. Um die Ordnung zu beschreiben, bedarf es einer Sprache.
Mathematik benutzt eine spezielle Sprache.
Modell1
  • Das Feld Ordnung: Grundlage jeder Erkenntnis ist die Abstraktion durch Strukturierung der Realität.Diese
    findet elementar durch Ordnung statt, etwa durch
    - Separierung der Objekte voneinander,
    - Zuordnung von Eigenschaften zu diesen Objekten (sowohl belebten als auch unbelebten),
    - Gruppenbildungen nach Ähnlichkeiten bzgl.eines bestimmten Merkmals,
    - Definition von Relationen (Abhängigkeiten, speziell Über- bzw. Unterordnungen)
    einschließlich deren Veränderungen in Raum und Zeit.
    Zuordnungen lernen und üben Kinder zuerst. Mit Ordnungsprinzipien und -strukturen werden
    sie sehr frühzeitig konfrontiert. Geschwindigkeit der Aneignung und Anwendung, evtl. in
    ungewöhnlicher Art können auf Begabungspotenzen hinweisen.

  • Das Feld Sprache:
    Die Sprache gibt einerseits die Möglichkeit, Ordnungen verbal zu beschreiben und
    benutzt andererseits wesentliche Ordnungsprinzipien, z.B. in der Grammatik.
    Bei der Bewertung der Sprachfähigkeit ist in den ersten Lebensjahren zwischen Verstehen
    und Sprechen zu unterscheiden. Später verweist die Leichtigkeit und Virtuosität, mit der
    Sprachen gelernt und angewendet werden, auf eine evtl.Begabung.

  • Das Feld Mathematik:
    Die Mathematik ist die abstrakteste Form der Beschreibung von Ordnungsstrukturen
    und der möglichen Operationen in diesen Strukturen. Im elementaren Bereich sind Worte
    der mathematischen Fachsprache identisch mit denen der Umgangssprache. Wesentliches
    Indiz für eine Begabung ist auf diesem Feld das Interesse an nichtalgorithmischen
    Lösungsverfahren.
    Mathematisches Denken
Gemeinsamer Inhalt der drei Felder ist die Struktur.
Offensichtlich überschneiden sich diese drei Felder, es gibt sogar einen Bereich
( den Kern ), der Elemente aller drei Felder enthält.
Von diesem Kern aus entwickelt sich wohl jedes normale Denken. Spezialisten zeichnen
sich als Spezialisten aus, indem sie ihre Kompetenz auf einem der drei Felder erweitern
und vertiefen. In diesem Sinne sind Begabte (etwa ab 12 Jahren) Spezialisten.
Wissenschaften - und für solche erklären sich doch später nach Interesse und Engagement
die Schüler - umfassen natürlich Elemente aus jedem der drei Felder, haben aber gewöhnlich
ihren Schwerpunkt in einem oder in zweien der Felder.

    Beispiele:
  • Astronomie: Basis ist die kosmische Ordnung in Raum und Zeit, die Beschreibung dieser
    Ordnung ist allerdings schon seit Kepler ohne Mathematik nicht mehr denkbar.
  • Geschichte: Untersuchung der Veränderung sozialer Ordnungen (Hierarchien) an
    verschiedenen Orten der Erde in der Zeit von der Entstehung des Menschen bis heute.
  • Informatik (Computerscience): Gegenstand ist sowohl die Konstruktion der für die
    Informationsverarbeitung geeigneten technischen Systeme (hardware), als auch die
    Entwicklung von künstlichen Sprachen (software) für die Mensch-Computer-Interaktion.

Hinweis: Die intellektuellen Ordnungsqualitäten (im Kopf) müssen nicht übereinstimmen
mit der Ordnungsliebe im Alltag, insbesondere bei Begabten sind häufig beträchtliche
Diskrepanzen zu registrieren. Allerdings ist Unordnung kein Indiz für Genialität!

Beispiele für das Vorschul- und Grundschulalter ?